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Rettungshundearbeit

Alarmierung

Alarmierung über die zuständige Behörde:

Polizei Weimar

Telefon:
03643 / 88 20             

Feuerwehr Leitstelle Weimar

Telefon:
03643 / 55 55 55

Rettungshunde können immer dann eingesetzt werden, wenn einer oder mehrere Menschen vermisst werden. Die verschiedenen Ausbildungssparten richten sich hierbei nach dem Einsatzgeschehen:

  • Trümmersuchhunde werden beispielsweise nach Erdrutschen oder in teilzerstörten Gebäuden eingesetzt.
  • Flächensuchhunde durchforsten große Parzellen in Wald und Flur nach menschlichem Geruch.
  • So genannte Mantrailer kommen vor Allem in städtischen Raum zum Einsatz.

Rettungshundearbeit ist wesentlich mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Sie ist Teil einer Rettungskette und erfordert von den Rettungshundeführerinnen und -führern ein hohes zeitliches Engagement. Trainiert wird an mindestens zwei Wochentagen. In der Natur der Sache liegt, dass das Rettungshunde-Einsatzgeschehen weder zeitlich noch örtlich planbar ist. Gesucht werden beispielsweise Menschen nach Unfällen oder mit suizidalen Absichten in Notsituationen, Kinder und Demenzerkrankte. Einsätze finden häufig spät in der Nacht statt.

Ohne die Unterstützung der Familie ist Rettungshundearbeit nicht möglich. Auf dem Weg zur Einsatzfähigkeit durchlaufen Mensch und Hund verschiedene Hürden und Qualifikationen. Hierzu gehören u.a. die Ausbildungen in den Bereichen Funk, Einsatztaktik, Erste Hilfe am Menschen und am Hund, Kynologie sowie Karten- und Kompasskunde. Das erfordert Durchhaltevermögen, Teamgeist in der Staffel und Einfühlungsvermögen für die Vierbeiner, die nicht nur Gebrauchs- sondern auch Familienhunde sind. Als Teil der DRK-Bereitschaft, welcher die Rettungshundestaffel angehört, nehmen die Kameraden und Kameradinnen auch hier an Diensten sowie Aus- und Weiterbildungen oder sanitätsdienstlichen Absicherungen teil.

Hunde, die in der Rettungshundearbeit eingesetzt werden, sollten grundsätzlich freundlich gegenüber Menschen und anderen Tieren auftreten. Sie sollten körperlich und geistig in der Lage dazu sein, diesem Hochleistungssport nachzugehen – das heißt, über eine gewisse Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Umweltsicherheit verfügen. Zu Beginn der Ausbildung werden diese Eigenschaften in einem Eignungstest unter Beweis gestellt. Viele Gebrauchshunderassen sind für diese Arbeit geeignet – aber auch Mischlinge können glänzen, insofern sie gut motivierbar sind. Die Ausbildung (bzw. Sozialisation) des Hundes sollte so früh wie möglich beginnen – schließlich gibt es gemäß der entsprechenden Prüfungsordnung ein zulässiges Höchstalter für die erste bestandene Einsatzprüfung.

Flächensuche

Flächensuchhunde sind mit einer klingelnden Kenndecke versehen freilaufend auf Wald und Wiesen unterwegs und gemeinsam mit ihrem Menschen auf der Suche nach menschlichem Geruch. Sie unterscheiden dabei nicht, ob sie auf einen Pilzsammler treffen oder auf die tatsächlich gesuchte Person. Einmal angekommen, zeigen der beharrliche Flächensuchhund sein einstudiertes Anzeigeverhalten als so genannter Verbeller oder Rückverweiser, um den Hundeführer bzw. die Hundeführerin herbeizuholen. Im Schnitt nimmt die Ausbildung eines Flächensuchhundes zwei bis drei Jahre in Anspruch.

Mantrailing

Beim Mantrailing erhält der Hund am Ansatzpunkt einen Geruchsträger, an welchem der Individualgeruch der vermissten Person anhaftet. Ausgehend vom Ort der letzten Sichtung arbeitet der Mantrailer an langer Leine die Spur des/der Vermissten aus. Der Hund muss dabei sehr konzentriert vorgehen, denn er muss verschiedenste äußere Einflüsse ausblenden können. Im Schnitt nimmt die Ausbildung eines Flächensuchhundes drei bis vier Jahre in Anspruch, weshalb das Eintrittsalter des Hundes in diese Ausbildung berücksichtigt werden sollte.

Trümmersuche

Trümmersuchhunde gehören eindeutig zu den hart gesottensten Vierbeiner in der Rettungshundewelt. Sie werden nach Erdbeben und -rutschen und Gebäudeeinstürzen eingesetzt und spüren unter Trümmern menschlichen Geruch auf. Dabei müssen Mensch und Hund sehr konzentriert und vorsichtig vorgehen, denn die Gefahr, sich zu verletzten, ist groß. Die Hunde müssen sich gut lenken lassen und sollten sehr geräuschfest und umweltsicher sein. Die Ausbildung eines Trümmerhundes nimmt im Schnitt 2 Jahre in Anspruch.